Aktuell 28.01.2022 (Archiv)
Geld ins All schießen
Private Investitionen in Unternehmen, deren Geschäft ausschließlich auf den Weltraum ausgerichtet ist, haben 2021 ein neues Rekordlevel erreicht.Wie die Experten von Space Capital in einem Bericht festhalten, flossen 2021 insgesamt 14,5 Mrd. Dollar (rund 12,3 Mrd. Euro) von privaten Geldgebern in den Sektor - das ist ein Anstieg um über 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein im vierten Quartal durften sich Firmen wie Sierra Space, SpaceX und Planet Labs über satte 4,3 Mrd. Dollar an Investitionen freuen.
'Unser vierteljährlicher Bericht unterscheidet in Bezug auf die Investitionen in die Weltraumbranche zwischen drei verschiedenen Kategorien: Infrastruktur, Distribution und Applikationen', so Chad Anderson, Managing Partner bei Space Capital. Vor allem der erste Bereich - Infrastruktur - sei am ehesten das, was sich die meisten Menschen im Allgemeinen so als 'Weltraumfirma' vorstellen würden. 'Das sind dann zum Beispiel jene Unternehmen, die Raketen und Satelliten bauen', erklärt der Experte.
Über alle drei Kategorien hinweg sammelt und analysiert Space Capital bereits seit 2012 Daten von 1.694 Betrieben, die seitdem zusammengenommen schon 252,9 Mrd. Dollar an Investitionsgeldern erwirtschaften konnten. 'Wenn wir in die Zukunft blicken, erwarten uns unglaubliche Möglichkeiten', glaubt Anderson an einen weiteren Aufwärtstrends in der Branche: 'Wir werden radikale neue Ansätze sehen, um weltraumbasierte Vermögenswerte zu produzieren und zu betreiben.'
Für diejenigen, die jetzt selbst an ein Investment in eine Weltraumfirma denken, hat Anderson ein paar nützliche Tipps parat. 'Es ist wichtig, dass Investoren in diesem Bereich realisieren, dass ein Einstieg in die Weltraumwirtschaft eine spezielle Expertise voraussetzt. Wir glauben, dass dieser Umstand 2022 ohnehin vielen Leuten klarer werden wird, wenn einige überbewertete Unternehmen auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und einige qualitativ hochwertige Firmen weiter aufsteigen werden', meint der Branchenkenner.
Dieser gibt außerdem zu bedenken, dass die derzeit steigenden Zinsraten gerade neueren Tech-Firmen, die erst am Anfang ihrer Entwicklung stehen würden, schaden könnten. 'Das könnte insbesondere solche Betriebe hart treffen, deren Profitabilität im Moment noch Jahre entfernt liegt. Das ist bei einigen Weltraumfirmen der Fall', so Anderson.
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