Aktuell 04.05.2020 (Archiv)
Corona: Jeder kennt einen...
...der am Virus in der aktuellen Pandemie gestorben sein wird, hieß es am Höhepunkt der Krise. Jetzt zeigt sich aber, dass eher niemand jemanden kennt, der von der Regierung die versprochene Unterstützung bekommen hat.Zwar sind die großen Zahlen bei AUA und anderen Großunternehmen in aller Munde, die Vielzahl der eigentlichen Wirtschaftstreibenden, die im Bereich KMU unterwegs sind, merken wenig von der Hilfe vom Staat. Abgesehen von gestundeten Steuern und Sozialabgaben gibt es kaum Hilfe - und die Stundungen sind nur aufgeschobene Probleme. Rückmeldungen zu Kurzarbeit, direkte Unterstützung über die Härtefonds etc. sind rar, auch deshalb, weil sie praxisfern gestaltet sind. Zumindest in der Breite der Wirtschaft, die wenigen großen Industriebetriebe sind ja nicht der typische Fall der Selbstständigen in Österreich.
Dort aber sind Reserven rar, die derart lange Verschnaufpausen in der Krise erlauben würden. Gleichzeitig sind Auftragslagen sprunghaft, Abhängigkeiten von anderen groß, Verständnis von der Regierung aber nicht vorhanden. Die vielen Freelancer, Einzelunternehmen, Kleinunternehmen und andere Formen der Betriebe in der typischen Größe im Lande - nämlich im kleinsten Segment! - fühlen sich nicht nur im Stich gelassen, sie sind es vielerorts auch. Förderungen kommen dort nicht an, obwohl genau diese Klasse an Unternehmen den großen Anteil an der Wirtschaftskraft im Land ausmachen, also besonders schützenswert wären. Und das auch abseits der Branchen, wie etwa Tourismus und Gastronomie, die gerade am Radar sind. Es sind auch ansonsten im Trend liegende Bereiche mit hohem Potential, etwa aus der IT oder der Bildung, die an den Rand gedrückt werden.
Neben dem Problem, durch die Berechnungsart und Ausrichtung durch den Rost zu fallen, gibt es auch noch jenes der Art der Zuwendung: Was nicht zeitnah am Konto landet, wird später nicht mehr gebraucht. Anders ausgedrückt: Garantien für Kredite oder nächstes Jahr zugesprochene Förderungen kommen zu spät für die Miete am Monatsende.
Es gilt daher jetzt mehr denn je, dass die Regierung lernen muss, für KMU zu denken statt für Großbetriebe. Auch wenn sich Parteien wohl gut aus den großen Töpfen finanzieren können und daher dorthin gute Beziehungen haben, so braucht das Land aber eher die breite Masse an kleinen Unternehmungen. Die Pandemie greift just aber jene an, ohne, dass Rettungsschirme und Förderangebote greifen würden.
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