Aktuell 01.07.2013 (Archiv)
Staatsbürgerschaft gegen Geld
In Anbetracht der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise haben Staaten zahlreiche Gegenstrategien entwickelt - angefangen bei strikten Ausgabenkürzungen über Steuererhöhungen bis hin zu Konjunkturprogrammen. Manche verkaufen Reisepässe.Einige wenige setzen dabei auf ein besonders kontroverses Mittel: die Verleihung der Staatsbürgerschaft gegen Geld. CNN hat unlängst eine Liste jener Staaten zusammengestellt, die von besonders Wohlhabenden oft übersehen werden, obwohl sie durchaus mit gewissen Vorzügen zu punkten wissen: darunter sind Steueranreize, weiße Sandstrände oder eben die problemlose Einreise in viele Drittstaaten.
Besonders einfach ist die Einbürgerung bei dem karibischen Inselstaat St. Kitts und Nevis, dort ist das Prinzip 'Pass gegen Geld' zu 100 Prozent legal. Ab einer Zahlung von einer viertel Mio. Dollar in einen staatlichen Fonds ist man dabei. Ein Immobilieninvestment in der Höhe von mindestens 400.000 Dollar tut es aber auch. Die Einkommenssteuer liegt bei null Prozent.
Ähnlich ist die Situation in Dominica, einer Insel der Kleinen Antillen, nicht zu verwechseln mit der Dominikanischen Republik. Dort reicht sogar schon die Einrichtung eines Kontos bei der National Bank of Dominica, zumindest 100.000 Dollar sollten es aber dann schon sein. Zusätzlich braucht man einen 'herausragenden Charakter' und muss über Englisch-Grundkenntnisse verfügen. Als Gegenleistung erhält man die Möglichkeit, ohne Visum in 85 Länder einzureisen. Bei St. Kitts und Nevis sind es hingegen 130 Länder. Beide Staaten sind Teil des Commonwealth.
Ebenfalls auf der Liste vertreten sind Länder wie Antigua und Barbuda oder Städte wie Hongkong und Singapur. Dort sind die Hürden für die Staatsbürgerschaft bzw. eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung teilweise jedoch um einiges höher und an Bedingungen geknüpft, die nicht so leicht mit Dollar-Scheinen zu erfüllen sind. Auch Österreich findet Erwähnung.
Auf der 'Insel der Seeligen', wie Johannes Paul II. die Alpenrepublik einst bezeichnete, ist mit Geld allerdings nichts zu holen. Wenn man nicht durch Geburt oder eines zehnjährigen ununterbrochenen Aufenthalts Österreicher werden kann, bleibt einem nur mehr ein Beschluss des Ministerrats aufgrund eines nationalen Interesses. Das Gesetz verlangt dafür 'bereits erbrachte und noch zu erwartende außerordentliche Leistungen im besonderen Interesse der Republik'. Diese Klausel kennt man ebenso in zahlreichen anderen Ländern. Beispielgebend dafür steht die kürzlich durchgeführte Verleihung der russischen Staatsbürgerschaft an Gérard Depardieu.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
#Einbürgerung #Reisepaß #Commonwealth #Staatsbürgerschaft #Steuern
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Auch interessant!
Golden Visum bringt Kriminelle aus China
Das neue sogenannte 'goldene Visum' Portugals zieht Wirtschaftskriminelle an. Ein Chinese, der im Januar ...
Von Zypern nach Puerto Rico
Puerto Rico ist aktiv auf der Suche nach wohlhabenden Unternehmern aus den USA. Erst kürzlich hat die Kar...
Scheuch: 6 Monate sind Part of the Game
Uwe Scheuch wurde aufgrund der Affaire rund um die Staatsbürgerschaft für einen russischen Staatsbürger a...
Meldezettel
...
Staatsbürgerschaftsnachweis
...
Australien sucht Spione via Web
Der australische Geheimdienst 'Australian Secret Intelligence Service' ASIS sucht über eine Stelleanzeige...
Forum: Ihre Meinung dazu! Ins Forum dazu posten... |